Wieder schreie ich ins Nichts. Sie sind weitergezogen. In vielerlei Hinsicht bin ich das auch. Umgezogen. Vier Mal seit 2017. Wieder zurück zu Hause. Nah genug um’s zu fühlen.
Was passiert also jetzt? Ich schreibe ins Nichts und hoffe, dass jemand diese Zeilen liest. Einfach weil sie gelesen werden müssen. Denn sie wurden geschrieben. Und wofür schreibt man denn, wenn nicht, um die Worte gelesen zu wissen?
Ein Teil von mir hofft, sie lesen es auch. So unwahrscheinlich es sein mag. Die Hoffnung bleibt. Dann hoffe ich, dass niemand diese Zeilen liest, denn was gibt es hier schon zu sehen? Nichts. Rein gar nichts.
Mein Leben ist anders. Ich bin anders. Doch das alte Ich ist immer noch in mir drin und sucht Liebe. Liebe, die nur ich ihm geben kann. Das tue ich jeden Tag. Eine Sache, die ich gelernt habe. Selbstliebe. Was das bedeutet, weiß ich jetzt. Und es ist nicht immer schön und schon gar nicht immer das Schaumbad, von dem alle reden. Ganz oft ist es Disziplin. Und noch öfter schlafen. Mitten am Tag. Weil mein Körper das braucht. Nur so kann ich überleben. Nur so kann ich leben. Im Einklang mit mir selbst. Alles Andere wäre Lüge und Verrat.
Wie schön ich plötzlich meine Muttesprache finde. Wie erstaunlich, dass ich die Worte immer noch so formen kann, dass sie Sinn machen und schön sind. Sie klingen gut. Fühlen sich gut an. Ja, sie müssen wirklich gelesen werden.
Ich schreite ins Nichts mit meinen Worten. Vielleicht ein Anfang. Vielleicht ein einzelner Schrei in die Leere des weltweiten Netzes, in dem wir uns tagtäglich verlieren. Wer weiß. Alles was ich weiß ist, dass diese Worte geboren werden mussten. Damit ich weitergehen kann. Im Wissen, dass es geht. Dass Schreiben das ist, was ich will. Danke.